Kapital- oder Rentenauszahlung? Gestaltungsspielräume und Auswirkungen im Rahmen der betrieblichen Altersversorgung

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Katja Wernick

Teamleitung bAV Administration

Die Entscheidung zwischen Kapital- und Rentenzahlung in der betrieblichen Altersversorgung (bAV) ist mehr als eine reine Auszahlungsfrage. Sie betrifft Gestaltungsfreiheit des Arbeitgebers, Auszahlungspräferenzen der Mitarbeitenden und hat handfeste Auswirkungen auf Bilanz, Liquidität und Administration. Dabei ist zu differenzieren: Nicht alle Versorgungswege bieten die gleichen Optionen. Und nicht jeder Mitarbeitende kann frei zwischen Kapital oder Rente wählen.

1. Gestaltungsspielräume: Was Arbeitgeber über Kapital- und Rentenzusagen wissen müssen

Direktversicherung, Pensionskasse, Pensionsfonds (Versicherungsförmige Durchführungswege)

In diesen externen, versicherungsbasierten Versorgungswegen wird regelmäßig eine lebenslange Altersrente zugesagt. Jedoch ist es in den meisten Tarifen üblich, ein Kapitalwahlrecht zu vereinbaren. Dieses erlaubt dem Versorgungsberechtigten, frühestens ein Jahr vor Ablauf der Versicherung zu erklären, dass er statt der Rente eine einmalige Kapitalleistung beziehen möchte. Die Bedingungen richten sich nach dem Versicherungsvertrag und der Versorgungsordnung.

Unterstützungskasse und Direktzusage

In diesen beiden Durchführungswegen hat der Arbeitgeber volle Gestaltungsfreiheit: Er kann in der Versorgungsordnung eine Rentenleistung, eine Kapitalleistung oder ein Wahlrecht zwischen beiden festlegen. Maßgeblich ist allein, was arbeitsrechtlich zugesagt ist, unabhängig von einer etwaigen Finanzierung über Rückdeckungsversicherungen o. ä..

Fazit: Unternehmen legen über die Versorgungsordnung oder arbeitsvertragliche Regelungen fest, ob und in welchem Rahmen Kapital- oder Rentenzahlung (oder ein Wahlrecht) vorgesehen ist. Das ist ein zentraler Hebel für bilanzielle und administrative Steuerung.

2. Kapitalauszahlung: Liquidität und Flexibilität sofort verfügbar

Für Mitarbeitende bedeutet die Kapitalauszahlung: Sofortige Verfügungsmöglichkeit über das gesamte Versorgungskapital nach erfolgter Versteuerung. Die Gründe für eine Entscheidung zugunsten der Kapitalzahlung sind meist pragmatischer Natur:

  • Tilgung von Verbindlichkeiten
  • größere Anschaffungen, z. B. Immobilieninvestitionen, Pflegevorsorge, Schenkungen

gesundheitliche Gründe: Kurze Lebenserwartung oder Wunsch nach flexibler Vermögensweitergabe

Arbeitgeberperspektive:

  • Einmaliger Kapitalabfluss, danach keine Verpflichtung mehr
  • Keine Rentenadministration: Keine regelmäßige Datenpflege, keine Rentenanpassungen, kein Kontakt mit Rentnern erforderlich
  • Besonders attraktiv bei Direktzusagen und Unterstützungskassen, wenn Bilanzklarheit oder Entlastung im Fokus steht

3. Rentenzahlung: Planungssicherheit – für beide Seiten

Die lebenslange Altersrente bietet – insbesondere bei längerer Lebenserwartung – klare Vorteile für den Versorgungsberechtigten:

  • Lebenslange Zahlungssicherheit, unabhängig vom Kapitalverbrauch
  • Keine Anlageverantwortung, kein „Langlebigkeitsrisiko“
  • Oftmals mit Hinterbliebenenleistungen
  • Regelmäßige Rentenanpassungen enthalten

Arbeitgeberperspektive:

  • Langfristige Verpflichtung, besonders bei Durchführung über Direktzusage
  • Verwaltungsaufwand: Laufende Prüfung von Bank- und Steuerdaten, Rentenanpassungen
  • Deckung über externe Träger (z. B. Versicherung bei Direktversicherung) entlastet zwar operativ, hebt die Verpflichtung aber nicht automatisch auf – insbesondere bei Versorgungszusagen mit Haftungskomponente

4. Was ist „besser“ für den Mitarbeitenden?

Das hängt vom individuellen Lebensentwurf, Gesundheitszustand, Familienkontext und finanziellen Bedarf ab. Ein paar Faustregeln:

Ziel/ Umstand Empfehlung
Lange Lebenserwartung
Rente bietet Absicherung ohne Kapitalrisiko
Einmaliger Kapitalbedarf
Kapitalleistung schafft finanzielle Flexibilität
Absicherung von Angehörigen
Rente mit Hinterbliebenenkomponente prüfen
Wunsch nach Vererbbarkeit
Kapitalauszahlung nach Versteuerung vorteilhaft

5. Fazit: Gestaltung gehört an den Anfang nicht ans Ende

Die Frage, ob eine Kapital- oder Rentenzahlung erfolgen kann, entscheidet sich nicht im Leistungsfall, sondern lange davor – nämlich bei der Gestaltung der Versorgungsordnung und der Auswahl des Durchführungswegs. Wer hier klare Regelungen trifft, steuert frühzeitig Liquidität, Bilanzwirkungen und Verwaltungsaufwand.

Denn: Ist der Leistungsfall erst erreicht, gilt, was zugesagt wurde. Dann kann nicht mehr frei entschieden oder spontan umgestaltet werden, insbesondere wenn Tarifverträge oder Versicherungsverträge bereits die Richtung vorgeben.

Deshalb gilt für Unternehmen:

  • Prüfen Sie rechtzeitig (vor Eintritt des Versorgungsfalls), welche Auszahlungsformen Ihre bAV zulässt.
  • Gestalten Sie aktiv, ob Sie Kapital, Rente oder ein Wahlrecht anbieten wollen.
  • Achten Sie auf Fristen und vertragliche Bindungen, insbesondere bei externen Trägern.

 

Nur so lassen sich Versorgungssysteme schaffen, die sowohl finanzielle Stabilität für das Unternehmen als auch bedarfsgerechte Lösungen für Ihre Mitarbeitenden bieten.

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Dieu Linh Tran
Backoffice Lead

Als Lead des bbselect Backoffice helfe ich den HR-Verantwortlichen unserer Kunden dabei, Mitarbeitern und Bewerbern schnell und einfach Zugang zu attraktiven Vorsorge- und Benefit-Angeboten zu geben. 

Sich in jedem Projekt aufs Neue in die Prozesse des Kunden hinein zu denken, diese weiterzuentwickeln und zu optimieren, macht diese Aufgabe so abwechslungsreich und spannend.
 

So richtig ausspannen kann ich, wenn ich Zeit mit meiner Familie verbringe, reise oder etwas Neues beim Backen ausprobiere.

Roland Kuhnert
Gründer & Geschäftsführer

Seit mehr als 20 Jahren darf ich in Zusammenarbeit mit unseren Kunden individuelle Vorsorge- und Benefit-Konzepte enwickeln. Auf Basis dieser Erfahrung freue ich mich immer über die Herausforderung, wenn sich Kunden mit besonderen Anliegen und Wünschen melden, die über den Standard hinaus gehen.

Meinen Ausgleich zu dieser Tätigkeit finde ich Outdoor, beim Fitness-Training, beim Fussballtraining und auf Reisen, auch gern mit dem CamperVan.

Matthias Kopiske
HR & Benefit Consulting

„Was benötigen Mitarbeiter, um motiviert und gesund ihre beste Leistung abrufen zu können?“ – Diese Frage beschäftigt mich als Unternehmensberater und Arbeitspsychologe jeden Tag. In Kundenprojekten ist mein Ziel, für jeden Kunden ganz individuelle Antworten auf diese Frage zu finden.

Nach der Arbeit verbringe ich meine Zeit am liebsten auf dem Rugby-Platz mit meiner Mannschaft vom Berliner Rugby Club. Nichts schmeckt besser als das kühle Bier nach dem Training.

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